28.03.2025 - Artikel - Strukturfonds

EU-Kohäsions- und Strukturpolitik

Einleitung

Collage EU-Kohäsions- und Strukturpolitik

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Inhaltsverzeichnis/Überblick/Grundsätzliches

Ziele und Aufgaben

Die Strukturfonds

Umsetzung der Strukturfonds in Deutschland im Förderzeitraum 2021-2027

Finanzielle Ausstattung und Rechtsgrundlagen

Rolle des BMWK

Kontakte

Projektbeispiele

Die Kohäsions- und Strukturpolitik ist einer der zentralen Politikbereiche der Europäischen Union. Mit verschiedenen Strukturfonds trägt die Europäische Union zur Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts und zum Abbau regionaler Ungleichgewichte zwischen europäischen Regionen bei. Dabei ergänzen sich europäische Kohäsions- und Strukturpolitik und die nationale Regionalpolitik. Insbesondere über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und den Europäischen Sozialfonds Plus fließt ein großer Teil der Fördermittel unmittelbar in Investitionen für Wachstum und Beschäftigung.

Etwa ein Drittel der Mittel des EU-Haushalts, des sogenannten Mehrjährigen Finanzrahmens, werden für die Kohäsions- und Strukturpolitik eingesetzt. Für den Förderzeitraum 2021-2027 stehen für die Strukturfonds EU-weit rund 378 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit ist die Kohäsions- und Strukturpolitik nicht nur die wichtigste regionale Investitionspolitik der EU, sondern auch Ausdruck der Solidarität der EU und ihrer Mitgliedstaaten.
Die Kohäsions- und Strukturpolitik ist ein Teilbereich der allgemeinen Wirtschaftspolitik. In Deutschland werden die Strukturfonds weitestgehend durch Programme der Bundesländer umgesetzt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) koordiniert die Umsetzung der Strukturfonds in Deutschland und ist für die Positionierung Deutschlands im Rat der Europäischen Union und im Verhältnis zur Europäischen Kommission zuständig.Im Rahmen dieser Koordinierungstätigkeit ist die Beteiligung von Stakeholdern ein wichtiges Anliegen, weshalb das BMWK eine öffentliche Konsultation zur Zukunft der Kohäsionspolitik durchgeführt hat. 

Ziele und Aufgaben

Europäische Regionen zukunftsfähig machen

Die Mittel der Strukturfonds stärken die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Regionen und Städte, indem sie gezielt in fünf politischen Schwerpunktzielen investieren:

Icon Smarter Europe

© ec.europa.eu/Policy objectives

EIN INTELLIGENTERES EUROPA

durch Innovation, Digitalisierung, wirtschaftlichen Wandel sowie die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen

Icon Greener, carbon free Europe

© ec.europa.eu/Policy objectives

EIN GRÜNERES, CO₂-FREIES EUROPA

durch Investitionen in die Energiewende, die Anpassung an den Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, den Erhalt der Biodiversität und grüne Infrastruktur sowie den Schutz der Umwelt

Icon Connected Europe

© ec.europa.eu/Policy objectives

EIN STÄRKER VERNETZTES EUROPA

durch Investitionen in strategische Verkehrs- und Digitalnetzen

Icon Social Europe

© ec.europa.eu/Policy objectives

EIN SOZIALERES EUROPA

durch Unterstützung hochwertiger Arbeitsplätze, Bildung, Qualifizierung, soziale Inklusion, den gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Versorgung und einen nachhaltigen Tourismus

Icon Europe closer to citizens

© ec.europa.eu/Policy objectives

EIN BÜRGERNÄHERES EUROPA

durch Förderung einer nachhaltigen integrierten Stadt- und Regionalentwicklung, lokal geführter Entwicklungsstrategien und des Naturerbes

Die Kohäsions- und Strukturpolitik hat für Deutschland hohe wirtschaftspolitische Bedeutung. Aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds erhält Deutschland im Förderzeitraum 2021-2027 rund 21 Milliarden Euro. In Deutschland gibt es nach der gemeinsamen europäischen Klassifikation zur Bestimmung des Förderbedarfs „weiter entwickelte Regionen“ und „Übergangsregionen“. Die „Übergangsregionen“ sind mehrheitlich in den ostdeutschen Bundesländern verortet. Die Strukturfonds leisten dort einen wichtigen Beitrag zur Bruttowertschöpfung und regionalen Beschäftigung.

Der achte Kohäsionsbericht der Kommission von Februar 2022 bietet eine umfassende Bestandsaufnahme über die Verwendung der Strukturfonds zur wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Entwicklung in den europäischen Regionen. Einen Gesamtüberblick zu den bisher in allen Regionen Europas geförderten Projekten sowie zu den unterstützten Fördernehmern ermöglicht die Plattform KOHESIO.

Die Strukturfonds im Überblick

Europäische Kohäsions- und Strukturpolitik vor Ort umsetzen

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)

Der EFRE ist der größte Strukturfonds und unterstützt alle Regionen und Städte in der EU in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Um die regionalen Unterschiede auszugleichen, liegt der finanzielle Schwerpunkt im EFRE bei den Regionen mit Entwicklungsrückstand oder mit schweren und dauerhaften natürlichen oder demografischen Nachteilen. Deutschland erhält im Förderzeitraum 2021-2027 rund 11,0 Mrd. Euro.

Der EFRE steht für eine moderne, innovationsorientierte europäische Strukturpolitik, die Investitionen in Zukunftstechnologien und zur Erreichung der Klimaschutzziele fördert. In den wirtschaftlich stärker entwickelten Regionen sind mindestens 85 Prozent der EFRE-Mittel der Förderung für ein wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa (Politikziel 1) sowie eines grüneren, CO2-freien Europas (Politikziel 2) einzusetzen, in Übergangsregionen beträgt der Anteil 70 Prozent. Alle Regionen setzen mindestens 30 Prozent ihrer Mittel für das Politikziel 2 ein.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des EFRE im Förderzeitraum 2021-2027 sind:

  • Förderung von Innovation, Forschung und technologischer Entwicklung mit dem Ziel, die anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur in regionalen Wachstums- und Zukunftsfeldern auszubauen, Steigerung von technologieorientierten Gründungen und Förderung der Zusammenarbeit regionaler Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft.
  • Stärkung des Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vor allem durch Förderung von Wachstums- und Innovationsprozessen und durch Unterstützung innovativer Gründungen, Förderung von Markterschließung und Internationalisierung von KMU.
  • Reduzierung von CO2-Emissionen in allen Branchen der Wirtschaft: Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden, der Unterstützung von Unternehmen bei der energieeffizienten Produktion sowie Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen, innovativen städtischen Mobilität.
  • Förderung der Anpassung an den Klimawandel, der Katastrophenprävention und -resilienz.
  • Förderung der nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung.

Daneben fördert der EFRE im Rahmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ/Interreg) auch Maßnahmen zur Entwicklung von grenzüberschreitenden Projekten zwischen den Mitgliedstaaten, die transnationale und interregionale Zusammenarbeit sowie die Schaffung von Netzwerken und den Erfahrungsaustausch zwischen regionalen und lokalen Behörden. Dafür erhält Deutschland im Förderzeitraum 2021-2027 ca. 1 Milliarde Euro.

Europäischer Sozialfonds Plus (ESF Plus)

Der ESF Plus ist das wichtigste beschäftigungspolitische Instrument der Europäischen Union. Durch das Zusammenlegen des bisherigen Europäischen Sozialfonds, des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP), die Jugendbeschäftigungsinitiative (YEI) und das EU-Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) wird der Fokus noch stärker auf ein sozialeres Europa ausgerichtet. Deutschland erhält im Förderzeitraum 2021-2027 rund 6,5 Milliarden Euro aus dem ESF Plus.

Mit diesen Mitteln werden insbesondere arbeitslose Menschen, junge Menschen auf ihrem Weg in den Beruf, Migranten und Migrantinnen, Existenzgründerinnen und Existenzgründer sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt, die Herausforderungen des modernen Arbeitsmarktes zu bewältigen. Zudem setzt sich der ESF Plus für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie gegen Diskriminierung jeglicher Art ein. Die Planung und Umsetzung von ESF Plus geförderten Maßnahmen erfolgt im Einklang mit dem Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit.

Die Schwerpunkte des ESF Plus im Förderzeitraum 2021-2027 sind:

  • Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung
  • Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut
  • Integration in allgemeine und berufliche Bildung und lebenslanges Lernen
  • Soziale Innovationen
  • Unterstützung der am stärksten benachteiligten Personen

Die Zuständigkeit innerhalb der Bundesregierung für den ESF Plus liegt beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).

Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fond – JTF)

Der JTF ist ein neuer Strukturfonds im Förderzeitraum 2021 – 2027. Er ist Teil des europäischen Green Deal, der als Wachstumsstrategie Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. Der JTF soll dazu beitragen, dass die regionalen Unterschiede auf Grund der klimapolitischen Maßnahmen nicht zunehmen. Hierfür unterstützt der JTF Regionen und Sektoren, die besonders vom Übergang zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft betroffen sind.

Deutschland erhält im Förderzeitraum 2021-2027 rund 2,5 Milliarden Euro. Sie werden in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt für den zukunftsorientierten Strukturwandel in den Braunkohlerevieren sowie in Gebieten, die vom Ausstieg aus der Kohleverstromung und Erdölverarbeitung stark betroffen sind, eingesetzt. Die Förderung soll dazu beitragen, die Wirtschaft umzustrukturieren, Erwerbsmöglichkeiten sowie Aus- und Weiterbildung der Arbeitskräfte zu sichern und ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Der JTF ist zudem die erste von drei Säulen des Mechanismus für einen gerechten Übergang (Just Transition Mechanism – JTM).

Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF)

Der EMFAF ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik und der integrierten Meerespolitik der Europäischen Union. Aus dem Fonds kann die Entwicklung innovativer Vorhaben unterstützt werden, um eine nachhaltige Fischerei und eine nachhaltige Wirtschaft auf dem Meer und an Küsten zu fördern und damit auch einen Beitrag zur Ernährungssicherheit zu leisten. Gleichzeitig trägt der Fonds dazu bei, die biologischen Meeresschätze und eine gesunde Meeresumwelt wiederherzustellen und zu erhalten.

Deutschland erhält im Förderzeitraum 2021-2027 aus dem EMFAF rund 212 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln können Küstengemeinden bei der Erschließung neuer Wirtschaftstätigkeiten unterstützt und Vorhaben finanziert werden, die neue Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität an den europäischen Küsten verbessern. Außerdem sieht der Fonds die Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur vor. Der EMFAF soll insbesondere genutzt werden, um die kleine Küstenfischerei, junge Fischerinnen und Fischer und Gebiete in äußerster Randlage zu unterstützen.

Die Zuständigkeit innerhalb der Bundesregierung für den EMFAF liegt beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Kohäsionsfonds

Der Kohäsionsfonds unterstützt mit einem EU-weiten Budget von 63,4 Milliarden Euro ausschließlich Vorhaben in den Bereichen Umwelt und transeuropäische Verkehrsnetze und beteiligt sich zusammen mit dem EFRE an mehrjährigen, dezentral verwalteten Investitionsprogrammen. Er zielt darauf, die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten auszugleichen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Der Kohäsionsfonds wird nur in den weniger entwickelten Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingesetzt, deren Pro-Kopf-Einkommen unter 90 Prozent des EU-Durchschnitts liegt. Das sind im Förderzeitraum 2021-2027 Bulgarien, Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern.

REACT-EU - Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas

REACT-EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) ist das zweitgrößte Förderinstrument des europäischen Aufbauplans NextGenerationEU, mit dem die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19 Pandemie in Europa abgefedert werden sollen. Die REACT-EU-Mittel dienen aber nicht allein der Krisenbewältigung und der Linderung der Krisenfolgen, sondern schlagen auch eine Brücke zur langfristig angelegten grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft. Deutschland erhält rund 2,4 Milliarden Euro für den Zeitraum 2020-2023. Diese Mittel werden in den Ländern und beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) über die bestehenden EFRE- und ESF-Programme des auslaufenden Förderzeitraums 2014-2020 umgesetzt. Weitere Informationen zu REACT-EU finden Sie hier.

Umsetzung der Strukturfonds in Deutschland im Förderzeitraum 2021-2027

Aufgrund der föderalen Struktur werden die Strukturfonds in Deutschland zum größten Teil auf Ebene der Bundesländer umgesetzt. Unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen und sektoralen Besonderheiten wird die Förderung in sogenannten Programmen konkretisiert. Die Grundlage bildet eine gemeinsame Förderstrategie, die in der Partnerschaftsvereinbarung für die Umsetzung der Strukturfonds in Deutschland festgehalten ist. Darin werden vor allem die strategische Ausrichtung für alle Förderprogramme und die Vorkehrungen für einen wirksamen und effizienten Einsatz der Mittel dargelegt. In den Prozess der Erstellung hat das BMWK die Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Bundesressorts, der Länder sowie der Europäischen Kommission eng eingebunden. Auch die Wirtschafts-, Sozial- und die Partner der Zivilgesellschaft haben sich umfassend an der Abstimmung beteiligt.

Insgesamt wird die Partnerschaftsvereinbarung durch 66 Programme umgesetzt:

Diese Programme wurden in den zuständigen Bundesressorts und Ländern erarbeitet und von der Europäischen Kommission genehmigt. Die genehmigten Programme sind auf den Internetseiten der jeweiligen Verwaltungsbehörde zu finden. In 2025 wird eine Evaluierung aller Programme stattfinden, um sie bei Bedarf an veränderte volkswirtschaftliche Bedingungen anzupassen.

Eckdaten

Finanzielle Ausstattung und Rechtsgrundlagen

Aufteilung der Fördermittel in Deutschland in Mrd. Euro für die Förderperiode 2021-2027 Bild vergrößern

© Europäische Kommission, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Übersicht zum EU-Mitteleinsatz in der FP 2021-2027 in DEU (XLSX, 13 KB)

Aufteilung der Fördermittel in Deutschland in Mrd. Euro für die Förderperiode 2021-2027 Bild vergrößern

© Europäische Kommission, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Die Strukturfonds funktionieren nach dem Prinzip der Kofinanzierung: Werden Projekte mit europäischen Mitteln gefördert, müssen stets auch öffentliche Mittel des betreffenden Landes beigesteuert werden. Damit sind die tatsächlich eingesetzten Fördermittel deutlich höher.

Die Rechtsgrundlagen der EU Kohäsions- und Strukturpolitik umfassen, neben den Artikeln 174 bis 178 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), die im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren erlassenen Verordnungen über die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds sowie die zur Durchführung und Umsetzung der Strukturfondserlassenen Delegierten Verordnungen und Leitlinien.

Im Juli 2021 sind die für die EU-Kohäsions- und Strukturpolitik 2021-2027 maßgeblichen Verordnungen in Kraft getreten. Rat und Europäisches Parlament haben auf der Basis der Vorschläge der Europäischen Kommission eine gemeinsame Dach-Verordnung für alle Strukturfonds und fünf fondspezifische Verordnungen verhandelt:

Die Verordnungen bilden die strategische Seite der Kohäsions- und Strukturpolitik ab und legen die Ausrichtung der Investitionen der Strukturfonds auf die fünf Politikziele des intelligenten, grünen, besser vernetzten, sozialen und bürgernahen Europas fest.

Nach Art. 175 AEUV erstattet die Europäische Kommission dem Europäischen Parlament, dem Rat, dem Wirtschafts- und Sozialausschuss und dem Ausschuss der Regionen alle drei Jahre Bericht über die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele der Strukturpolitik.

AUFGABENTEILUNG ZWISCHEN BMWK UND LÄNDERN

BMWK als Koordinator

Das BMWK als federführendes Bundesressort und Europaministerium koordiniert die europäische Kohäsions- und Strukturpolitik, d. h. es stimmt die nationale Position bei Strukturfonds-übergreifenden Fragen zwischen den Bundesressorts und Ländern ab, bündelt die Interessen und vertritt sie bei den für die Kohäsions- und Strukturpolitik zuständigen Gremien des Rates und der Europäischen Kommission in Brüssel. In Bezug auf den EFRE, JTF und ETZ fungiert das BMWK als Koordinierungsstelle hinsichtlich aller diese Fonds betreffenden Fragen und steht sowohl den Ländern als auch der Europäischen Kommission als Ansprechpartner auf nationaler Ebene zur Verfügung.

Das BMWK nimmt zudem die Aufgabe des nationalen Koordinators für Sichtbarkeits-, Transparenz- und Kommunikationstätigkeiten der Strukturfonds und die ebenfalls durch die allgemeine Dach-Verordnung umfassten HOME-Fonds AMIF [Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds], ISF [Fonds für die innere Sicherheit] und BMVI [Instrument für finanzielle Hilfe im Bereich Grenzverwaltung und Visumpolitik] wahr: Konkrete Informationen zu den Förderprogrammen, -inhalten und -aufrufen sowie die Liste der Vorhaben finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten des Bundeslandes oder des Fachressorts.

Kontakte

EFRE und JTF in den Ländern

Eine Liste der Verwaltungsbehörden und zwischengeschalteten Stellen in den Bundesländern finden Sie auf dieser Seite.

Projektbeispiele

Baden-Württemberg – H2BlackForest

Im Projekt wird ein Forschungszentrum für eine biointelligente Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft im Nordschwarzwald als treibender Akteur des regionalen Innovationsökosystems aufgebaut und vernetzt.

Zweck des Vorhabens ist der Aufbau und die Etablierung eines Forschungszentrums für biointelligente Wasserstofftechnologien, dass das Innovations-Ökosystem Nordschwarzwald vernetzt und vorantreibt.

Die Forschungseinrichtung gibt durch einen gezielten Wissens- und Technologietransfer entscheidende Impulse zur Steigerung der Innovationsfähigkeit in der Region, insbesondere im Bereich der Wasserstofftechnologie.

Das H2BlackForest Forschungszentrum verfügt mit seinen Partnern IFF und IPA über Kompetenzen für die Initiierung, Konzipierung und Durchführung von Innovationsaktivitäten im Bereich Wasserstofftechnologie. Dabei nutzt es Synergieeffekte, indem es die Expertise der Region im Bereich Maschinenbau und Produktionstechnik mit den Bedarfen der Entwicklung der Wasserstofftechnologie verknüpft. Darüber hinaus sollen die kleinen und mittleren Unternehmen der Region zur Nutzung und Entwicklung der neuen Technologien, insbesondere in der Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft befähigt werden.

Der breite Mix aus Unternehmen der lokalen, mittelständischen Industrie, Energieversorgern und Kommunen im Teilprojekt ReduCO2 öffnet breite Blickwinkel auf die Herausforderungen und Chancen, die eine nachhaltige Wasserstoff Kreislaufwirtschaft in der Region mit sich bringt, noch in 2024 wollen wir ein erstes Release einer Software unterstützten Simulation auflegen. Das Interesse der Industrie an unseren Fortschritten bei der industriellen massentauglichen Brennstoffzellenfertigung hat bereits zum Einstieg zweier weiterer Unternehmen in das Teilprojekt FastPeM geführt, was die Tiefe und Breite der technischen Kompetenz im Projektteam substanziell verstärkt.

Förderung: 7.244.238,35 Euro davon 66 Prozent EFRE-Mittel

Davon 4.829.492,23 Euro EFRE-Mittel und 2.414.746,12 Euro Landesmittel

Schematische Darstellung der Wasserstoffproduktion im H2BlackForest-Projekt. Bild vergrößern

Schema ReduCO2

© Universität Stuttgart - Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF)

Bayern – „PerForM-REACT“ – ein Labor der Superlative in München

Helmholtz Munich hat seine Expertise im Bereich Virologie, Epidemiologie und Künstlicher Intelligenz gestärkt. Davon profitieren Gesellschaft und Politik, denn Spitzenforschung leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und unterstützt bei der Einschätzung der Lage in Krisen. Ein zentraler Baustein dieser Entwicklung ist das Projekt „PerForM-REACT“.

Dazu entstand auf dem Campus von Helmholtz Munich gemeinsam mit den Partnern der TU München und dem Universitätsklinikum Augsburg mit Mitteln aus REACT-EU ein Labor der Biosicherheitsstufe 3 (BSL3).

In dieser herausragenden Infrastruktur kann direkt an luftübertragbaren, humanpathogenen Viren geforscht werden. Sie steht bayerischen, deutschen und europäischen Universitäten, außeruniversitären Einrichtungen und Firmen zur Verfügung.

Ein Leuchtturmprojekt, das weit über die bayerischen Landesgrenzen strahlt.

Helmholtz Munich kann damit noch präziser und schneller beim Management von Pandemien und Pandemiegefahren unterstützen und damit die Präventionsmöglichkeiten verbessern helfen.

Förderung: 18.127.909,03 Euro davon 100 Prozent EFRE-Mittel

Eine Frau sitzt in einem Labor vor einem Computer und betrachtet Messwerte. Um sie herum weitere Laborgeräte. Bild vergrößern

Das PerForM-REACT-Labor in München.

© Helmholtz Munich / Matthias Balk

Berlin – Europa macht Berlin fit für die Zukunft – E-Löschfahrzeuge für Berlin

Berlin-Mitte ist bunt und trubelig. Das macht sich auch im Straßenverkehr und seinem Geräuschpegel bemerkbar. Zusätzlich rücken die 14 Tonnen schweren Dieselfahrzeuge der Feuerwehr jährlich um die 30 Tausend mal aus. So entsteht für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Feuerwehrpersonal eine beachtliche Lärmbelastung. Des Weiteren werden dabei Schadstoffe ausgestoßen, die erheblich zur Luftverschmutzung beitragen.

Ein wichtiges Ziel des Projekts „Hybrides Elektrolöschfahrzeug für die Berliner Feuerwehr“, kurz „eLHF“ (elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug), ist es, in einem Modellversuch ein innovatives, mit einem elektrischen Antrieb für den Fahrbetrieb ausgestattetes Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (LHF) zu testen. Ziel ist es, langfristig den Einsatzdienst von Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeugen auch im Regelbetrieb zu mehr als 80% in einen rein elektrischen Betriebsmodus umzulegen. So wird die Berliner Feuerwehr der Verantwortung gegenüber Klima und Umwelt gerecht.

Der EFRE fördert die Umstellung auf nachhaltige Mobilität und auf kohlenstoffarme Technologien in Berlin im Rahmen des Berliner Programms für nachhaltige Entwicklung – BENE Klima.

Ob Brandbekämpfung, Katastrophenschutz oder Menschenrettung: Der einwandfreie und zuverlässige Betrieb der Einsatzwagen muss immer gewährleistet sein. Damit diese Aufgaben verlässlich ausgeführt werden können, garantiert ein zusätzlicher Dieselmotor, dass das Fahrzeug immer einsatzbereit ist, auch wenn der Batteriespeicher leerlaufen sollte.

Durch den elektrischen und mit Ökostrom betriebenen Antrieb gelingt dem „eLHF“ gegenüber anderen Feuerwehrfahrzeugen ein deutlich geringerer Ausstoß von Ruß, Kohlenstoffdioxid und Stickoxid. Die erheblich geringere schadstoff- und lärmbelastete Umgebung in den Fahrzeughallen, auf Einsatzstellen und auf den Wegen dorthin entlastet die unter dem Verkehr und seinen Umweltfolgen stark betroffenen innerstädtischen Bezirke.

Das elektrisch betriebene Modellfahrzeug ist im Jahr 2021 rund 1.500 Alarme gefahren. Wenn der Praxistest langfristig bestanden wird, soll die gesamte Berliner Feuerwehrwagenflotte umgestellt werden.

Der EFRE macht Berlin fit für die Zukunft, indem

  • die Schadstoffbelastung durch den Einsatz von klimaneutralen Elektroantrieben in Feuerwehrwagen reduziert wird.
  • die Lärmbelastung durch den Verzicht auf laute Dieselmotoren abnimmt.
  • Berlin seine Klimaschutzziele erreicht.

Förderung: 1,8 Millionen Euro, davon 50 Prozent EFRE-Mittel

Eines der neuen Löschfahrzeuge der Berliner Feuerwehr fährt auf einer Straße im Berliner Regierungsviertel. Bild vergrößern

Eines der neuen hybriden Elektrolöschfahrzeuge der Berliner Feuerwehr im Regierungsviertel.

© Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe / Jo Jokowski

Brandenburg – Potsdam Science Park: Anziehungskraft für Start-ups

Direkt am Bahnhof Golm, in der Nähe von Potsdam, befindet sich der Potsdam Science Park. Ein Zentrum für Innovation, Technologie und Wissenschaft das inmitten der umgebenden Naturlandschaft liegt. Der Science Park wächst stetig weiter. Der „Campus Golm“ der Universität Potsdam sowie die zwei Fraunhofer-Institute und drei Max-Planck-Institute bilden dort den wissenschaftlichen Nährboden für Forschung, Innovation und Gründertum. Dies zieht nach wie vor weitere Unternehmen und Start-ups nach Golm, die vom Forschergeist vor Ort profitieren können.

Auch Ausgründungen aus den Forschungsprojekten selbst können sich in der gewohnten Umgebung langfristig niederlassen.

Getreu ihrem Slogan „We Live Science“ sorgt die Standortmanagement Golm GmbH seit 2008 dafür, dass sich die angesiedelte Gemeinschaft wohlfühlen kann. Der Potsdam Science Park, der sich aus dem ehemaligen Wissenschaftspark Golm entwickelt hat, soll so als Innovations- und Gründungsstandort weiterwachsen. Das Standortmanagement bündelt dabei die Interessen aller beteiligten Institutionen des Standorts und steigert die Bekanntheit des Parks weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus.

Seit 1993 wird der Standort Potsdam-Golm bei Investitionen für Infrastruktur, Forschung und Entwicklung durch finanzielle Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Standortmanagement selbst wird von 2018 bis 2022 für die Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkschaffung des Parks mit EFRE-Mitteln gefördert. Dabei soll der Potsdam Science Park nicht nur für die Anwerbung von neuen Start-ups und Unternehmen attraktiv, sondern auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs jeden Alters sichtbar und zugänglich gemacht werden.

Bis 2028 sollen in Golm rund 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im neuen Büro- und Laborkomplex GO:IN 2 (Golm Innovationszentrum) werden beispielsweise 6.300 und im H-LAB nochmal 4.600 für neu angesiedelte Start-ups und Unternehmen als Mietfläche zur Verfügung stehen. Das Institut für Informatik und Computational Science der Universität Potsdam wird mit einem 5.200 großen Neubau nun ebenfalls Teil der Parkgemeinde. Außerdem sind noch weitere Flächen in Planung. Genug Platz also, um an den Technologien der Zukunft zu tüfteln und inspirierende Projekte auf die Beine zu stellen.

Förderung: 3,75 Millionen Euro, davon 3 Millionen Euro EFRE-Mittel

Ein Luftbild des Potsdam Science Park in Golm. Bild vergrößern

Der Potsdam Science Park in Golm.

© Lutz Hannemann / Standortmanagement Golm

Bremen – Entwicklung einer Weichen Kante am Wendebecken in der Bremer Überseestadt

Der Strandpark „Waller Sand“ ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt im Bremer Stadtteil Überseestadt, dass eine einzigartige Kombination aus Hochwasserschutz und urbaner Landschaftsgestaltung bietet. Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), entstand am Wendebecken eine attraktive Naherholungsfläche, die sowohl für die Anwohner als auch für Besucher zugänglich ist.

Das Projekt „Waller Sand“, vormals „Weiche Kante“, umfasst sowohl wasserbauliche als auch landschaftsarchitektonische Elemente. Das Projekt zielt darauf ab, den nordwestlichen Rand der Überseestadt durch die Umgestaltung des Uferbereichs aufzuwerten. Der neue Sandstrand erweitert den öffentlichen Raum am Wendebeckenufer. Die sanft ansteigende Sandfläche ermöglicht dabei nicht nur vielfältige Freizeitaktivitäten, sondern erfüllt auch die Anforderungen des Hochwasserschutzes und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit des Gebietes.

Neben dem Strandbereich finden sich im Waller Sand auch weitere Erholungsangebote wie Spielplätze und Spazierwege. Die Fläche ist barrierefrei gestaltet und schafft eine attraktive Verbindung zwischen der historischen Hafenarchitektur und dem modernen Überseepark-Quartier. Sie fördert außerdem die Integration der benachbarten Stadtteile Gröpelingen und Walle in die Überseestadt, indem sie den Zugang zu einem attraktiven Freizeitort ermöglicht.

Der Strandpark „Waller Sand“ bietet somit eine wertvolle Erweiterung des öffentlichen Raumes in Bremen und verknüpft auf innovative Weise Naherholung, Hochwasserschutz und Stadtentwicklung. Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Webseite des EFRE-Bremen.

Förderung: 9.905.288,00 Euro Gesamtkosten davon 4.340.000,00 Euro EFRE-Mittel

Ein Luftbild der Weichen Kante am Wendebecken in der Bremer Überseestadt. Bild vergrößern

Die Weiche Kante am Wendebecken in der Bremer Überseestadt.

© eventfive GmbH

Hamburg Quantencomputing – Mit Qu-Bits die Rechenleistung revolutionieren

Was ist ein Quantencomputer?

Quantencomputer nutzen die Gesetze der Quantenphysik. Ihre Berechnungen basieren auf verschränkten Quanten-Bits (Qu-Bits), die mehr als zwei unterschiedliche Werte annehmen können. Damit sind sie normalen Bits in normalen Computern überlegen. Viele komplexe Probleme können Quantencomputer schneller - und oft auch energieeffizienter - als klassische Computer berechnen. Einen großen Bedarf für solch revolutionäre Rechenkapazitäten gibt es zum Beispiel bei der Optimierung von Waren- und Personenverkehrsströmen, dem Design neuartiger Moleküle für die Pharmazie oder der Entwicklung leistungsfähiger Batterietechnologien.

Technologie-Standort Hamburg

Hamburg hat mit dem Institut für Quantenphysik der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg eine profunde Expertise in den Bereichen Quantentechnologien und Hochleistungsrechnen - die ideale Grundlage für ein Ökosystem rund um die Entwicklung zukünftiger Quantencomputer. Ziel von Hamburg Quantencomputing ist es, in zunächst sechs Jahren Software- und Hardwarelösungen für Quantencomputer weiterzuentwickeln. Der EFRE finanziert das Projekt mit 7 Millionen Euro. Die Stadt Hamburg gibt weitere rund 10 Millionen Euro dazu.

Förderung: 7 Millionen Euro EFRE-Mittel bewilligt

Hessen – Promotion Nordhessen 2019 - 2023 (Regionalmanagement Nordhessen GmbH)

Pitch your Idea!“ Die Schaffung optimaler Bedingungen für Gründungen und Startups gilt heutzutage als entscheidender Erfolgsfaktor für regionale Entwicklung und Innovationskraft. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Nordhessen zu einem bedeutenden Zentrum für innovative Unternehmensgründungen entwickelt – dank des wegweisenden Engagements und der visionären Maßnahmen, die durch den EFRE-geförderten Businessplanwettbewerb „promotion Nordhessen“ initiiert wurden.

Die Entstehung und Fortentwicklung des Businessplanwettbewerbs „promotion Nordhessen“ im Jahr 1999/2000 kennzeichnet einen Wendepunkt für die Förderung von Gründungen und Startups in der Region. Diese bedeutende Entwicklung wurde durch eine gemeinsame Initiative des Landes Hessen und der Volkswagen AG angestoßen.

Das Vorhaben unterstützt seitdem junge Unternehmen in der Gründungsphase und gehört deutschlandweit zu den am längsten bestehenden aktiven Businessplanwettbewerben. Es bietet den Teilnehmenden eine umfassende, individuelle und kostenfreie Beratung zur Entwicklung einer Unternehmensstrategie sowie weitere Unterstützung durch verschiedene begleitende Veranstaltungen, Kontakte zu Kapitalgebern und die Vermittlung von Referenzkunden.

Die Wettbewerbsstruktur wurde über die Jahre weiterentwickelt und verfeinert, um Gründungsideen bestmöglich zu begleiten. Die zweistufige Einreichung von Ideenkonzepten und vollständigen Businessplänen, gefolgt von intensivem Coaching und Begutachtung durch Expertinnen und Experten, ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung der Geschäftsideen.
Alumni-Netzwerke, Netzwerkabende, Nachgründungscoachings und digitale Tools wie das Businessplantool und der Coach-Finder sind Teil der Angebote für Wettbewerbsteilnehmende und ehemalige Teilnehmende. Dabei geht es nicht nur um den Wettbewerb selbst, sondern auch um die Schaffung von langfristigen Beziehungen und den Erfahrungsaustausch zwischen Gründenden, Coaches, Sponsoren und dem Team vor Ort.

Die intensive Betreuung der Gründungsteams und der Aufbau eines umfassenden Netzwerks sind Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen, dass der Wettbewerb weiterhin eine treibende Kraft für innovative Unternehmensgründungen in der Region ist.

Der EFRE fördert die Fortführung und Finanzierung des Vorhabens „promotion Nordhessen 2019 - 2023“, um die positiven Effekte aufrechtzuerhalten und die Innovationskraft in der Region zu stärken. Der Erfolg wird durch eine kontinuierlich hohe Qualität der Businesspläne und den wachsenden Pool innovativer Gründungsideen widergespiegelt.

Förderung: 557.704,93 Euro EFRE-Mittel

Gruppenbild mit allen Finalistinnen und Finalisten. Im Hintergrund eine Präsentation mit allen Logos der Teilnehmenden. Bild vergrößern

Die Finalistinnen und Finalisten der 23. Wettbewerbsrunde des Gründerwettbewerbs „promotion Nordhessen“.

© Bernd Schölzchen

Mecklenburg-Vorpommern – Universitätsmedizin Rostock, Neubau „BIOMEDICUM“

Das Biomedicum der Universitätsmedizin Rostock ist nicht nur ein modernes Lehr- und Forschungsgebäude, sondern ein bedeutender Teil des Klinikums. Die Universitätsmedizin Rostock selbst gehört zu den führenden medizinischen Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und bietet mit ihren Kliniken, Instituten und Zentren eine umfassende Gesundheitsversorgung für die Region.

Das Klinikum ist auf hochspezialisierte medizinische Leistungen ausgelegt, wie etwa in der Onkologie, Neurologie und Herzchirurgie, und kombiniert Spitzenforschung mit erstklassiger Patientenversorgung. Mit über 1.000 Betten und jährlich mehreren tausend Patienten ist es ein wichtiger Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung. Zusätzlich wird großer Wert auf die Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte gelegt, was sich auch im Bau des Biomedicums widerspiegelt.

Das neue Gebäude ist vollständig barrierefrei gestaltet und bietet nicht nur Raum für innovative Lehrkonzepte, sondern unterstützt auch die translationale Forschung. Die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Klinikalltag ermöglicht es, neue Erkenntnisse direkt in die Patientenversorgung einzubringen. Neben seiner nachhaltigen Bauweise setzt das Biomedicum Maßstäbe für die Integration moderner Technologien in Forschung und Lehre. Das Biomedicums ist nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung.

Förderung: 13.208.016,20 Euro

Niedersachsen – Die digitale Baustelle – Bauindustrie 4.0

Der steigende Bedarf an Gebäuden und Infrastruktur durch das globale Bevölkerungswachstum wird die Bautätigkeit weltweit weiter vorantreiben. Angesichts der Klimakrise ist jedoch ein tiefgreifender Wandel der Bauwirtschaft erforderlich, um ihren hohen Ressourcenverbrauch und die CO₂-Emissionen drastisch zu reduzieren. Die Bauindustrie muss in der Lage sein, den wachsenden Bedarf mit weniger Ressourcen und geringeren Emissionen zu decken, was erheblichen Forschungsbedarf mit sich bringt.

Ein wegweisendes Projekt in diesem Kontext ist „Die digitale Baustelle – Bauindustrie 4.0 als Schlüssel für eine digitale und nachhaltige Bauwirtschaft“. Ziel ist der Aufbau einer innovativen digitalen Großgeräteinfrastruktur, die es ermöglicht, digitale Technologien unter realen Baustellenbedingungen zu erforschen. Dabei wird die Baustelle als vernetztes System betrachtet, das neue Planungs- und Produktionsprozesse ermöglicht. Additive Fertigungstechnologien wie der 3D-Betondruck spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie Ökonomie und Ökologie vereinen. Über den DFG-Sonderforschungsbereich TRR 277 wurden bereits wesentliche Grundlagen geschaffen, die nun in anwendungsorientierte Forschungen und den Praxiseinsatz im Maßstab 1:1 überführt werden sollen.

Das Projekt, das interdisziplinäre Forschung und Qualifizierung neuer Fachprofile fördert, wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Der Start der Forschung ist für das zweite Quartal 2024 geplant.

Projektlaufzeit: 04.03.2022 bis 31.12.2023

Förderung: 3.375.999,91 Euro EFRE-Mittel (REACT-EU)

Schaubild zur digitalen Baustelle - Bauindustrie 4.0. Bild vergrößern

Aspekte der digitalen Baustelle (Bauindustrie 4.0).

© Harald Kloft

Nordrhein-Westfalen – Neugestaltung des Öffentlichen Raums Speicherstraße-Hafen, Dortmund

Das Projekt „Hafenquartier Speicherstraße“ in Dortmund hat den Hafen unter dem Motto „Hafen für alle!“ aufgewertet. Mit einer Gesamtinvestition von über 7,3 Millionen Euro – davon 3 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln – entsteht ein attraktiver Aufenthaltsort für die rund 60.000 Anwohner der Nordstadt.

Die Umgestaltung umfasst den neuen „Jeanne-Baret-Platz“ sowie eine Promenade, die zum Verweilen einladen. Insgesamt wurden fast 100 Bäume gepflanzt und Wildblumenwiesen angelegt, während ein „Grünes Klassenzimmer“ die Möglichkeit für Unterricht im Freien bietet.

Das Projekt bringt den Hafen mit seinen historischen Merkmalen näher an die angrenzenden Wohnviertel und bietet urbane Nutzungen. Rund 4000 neue Arbeitsplätze werden durch die angestoßenen Investitionen erwartet, während sich das Gebiet zu einem Gründungs- und Wissensquartier mit digitalem Fokus entwickeln soll.

Das Projekt wurde im Bereich Stadtentwicklung aus dem Förderaufruf „Starke Quartiere - starke Menschen“ im EFRE.NRW Programm 2014-2020 gefördert. Das Projekt wurde 2023 als EFRE.Star Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Projektlaufzeit: Dezember 2016 bis Dezember 2023

Förderung: 5.481.577 Euro Gesamtinvestitionen, davon:

  • 2.911.150 Euro EFRE Fördermittel
  • 1.688.262 Euro NRW Landesmittel
  • 882.164 Euro Bundesmittel

Der Speicherstraßen-Hafen in Dortmund. Bild vergrößern

Der neugestaltete Speicherstraßen-Hafen in Dortmund.

© Uta Wittig-Flick

Rheinland-Pfalz – Projektbeispiel „AnyHand“ der Lime medical GmbH, Mainz

Jahr für Jahr gibt es in Deutschland zahlreiche Unfallverletzungen an Händen und Beeinträchtigungen der Handfunktion nach Schlaganfällen oder durch andere neurologische Erkrankungen. Damit die betroffene Hand wieder voll bewegungsfähig wird, ist eine rechtzeitige durchgehende Bewegungstherapie, begleitet von einem Ergo- oder Physiotherapeuten, unerlässlich. Andernfalls drohen Versteifungen der Gelenke. Das Problem: In Deutschland gibt es zu wenige Handtherapeuten, so dass die Patienten häufig lange auf einen Therapieplatz warten müssen und oftmals nicht so viel Therapiezeit erhalten wie eigentlich erforderlich.

Hier setzt das Projekt des Startups Lime medical GmbH an: Ihm ist es gelungen, den Handtherapie-Roboter „AnyHand“ zu entwickeln, der individualisierte Therapieprogramme durchführt.

Mit AnyHand ist eine praktisch unbegrenzte Bewegungstherapie möglich. Die gewonnene Zeit kann der Therapeut für komplexe Trainings mit Patienten nutzen. Das Therapie-Ergebnis wird so insgesamt deutlich verbessert.

2014 startete das Team von LIME gemeinsam mit dem leitenden Handchirurgen der Universitätsklinik Mainz die Arbeit an dem Therapie-Roboter. 2016 wurde der erste Prototyp fertiggestellt und das Unternehmen Lime medical GmbH gegründet.

Der Aufbau des Geschäftsmodells sowie die Entwicklung und Markteinführung von AnyHand wurden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Rheinland-Pfalz finanziell unterstützt. Über das Einzelbetriebliche Innovations- und Technologieförderungsprogramm Rheinland-Pfalz (InnoTop) wurden EU- und Landesmittel in Höhe von rund 477.000 Euro zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Mittel aus Beteiligungen des Innovationsfonds Rheinland-Pfalz (www.efre.rlp.de) sowie der S-Innovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH (S-IFG) (https://isb.rlp.de/die-isb/beteiligungen.html).

Für seine Entwicklung von "Any Hand" wurde das Unternehmen im Jahr 2016 mit dem Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ des Existenzgründerwettbewerbs „Pioniergeist“ ausgezeichnet sowie im Jahr 2017 mit dem Neumacher Gründerpreis der Wirtschaftswoche. Das Projekt wurde unter anderem in der Kommunikationskampagne „Stories from the Regions“ der EU präsentiert (Stories from the regions: Hand Therapy Robots from Mainz, Germany - YouTube).

Mehr zum Unternehmen unter https://lime-medical.de/

Förderung: 477.000 Euro EU- und Landesmittel

Eine Person trainiert ihre Hand an einem neuartigen Gerät in einem Krankenhauszimmer. Bild vergrößern

Bei einem schweren Arbeitsunfall trennte sich eine Patientin ihre gesamte Hand mit einer Kreissäge ab. Die Hand wurde erfolgreich replantiert und anschließend mit der AnyHand versorgt - so erhält sie zusätzlich zehnmal mehr Therapiezeit.

© LIME medical GmbH

Saarland – Projekt eLiRec

In einer Welt, die zunehmend auf erneuerbare Energien und Elektromobilität setzt, spielen Batterien eine zentrale Schlüsselrolle. Besonders Lithium-Ionen-Batterien sind unverzichtbar, um elektrische Fahrzeuge anzutreiben und überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen zu speichern. Doch die steigende Nachfrage nach Batterien bringt auch Herausforderungen mit sich. Die in den Batterien verwendeten Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt sind begrenzt und oft in Regionen mit problematischen Abbau- und Umweltbedingungen verfügbar. Gleichzeitig erzeugt die wachsende Anzahl ausgedienter Batterien ein enormes Abfallproblem.

Die Europäische Union hat auf diese Herausforderungen mit strengeren Vorschriften reagiert, um eine nachhaltigere und verantwortungsbewusste Nutzung von Batterien zu fördern. Mit der neuen EU-Batterieverordnung, die 2023 in Kraft getreten ist, wird nicht nur ein stärkerer Fokus auf die Rohstoffbeschaffung und Lieferketten gelegt, sondern auch ambitionierte Recyclingquoten vorgeschrieben. Die Verordnung verpflichtet Batteriehersteller, sicherzustellen, dass ein Mindestanteil der verwendeten Materialien aus recycelten Quellen stammt. Zudem wird ein umfassendes System zur Rücknahme und Wiederverwendung alter Batterien etabliert, um geschlossene Materialkreisläufe zu fördern.

Effizientes Recycling ist eine Grundvoraussetzung, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Rohstoffabbaus zu minimieren. Durch innovative Recyclingmethoden können wertvolle Materialien zurückgewonnen und in neuen Batterien wiederverwendet werden, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Abhängigkeit von neuen Rohstoffquellen verringert. Nachhaltige Recyclinglösungen tragen somit dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Elektromobilität und erneuerbaren Energien zu reduzieren und geschlossene Materialkreisläufe zu etablieren.

Das Projekt Lithium-Ionen-Batterie Recycling mit elektrochemischen Extraktionsverfahren (eLiRec) adressierte, wie wertvolle Rohstoffe Lithium, Nickel und Kobalt aus alten Lithium-Ionen-Batterien (LIB) auf nachhaltige Weise zurückgewonnen werden können. Aktuell sind großskalige Recyclingmethoden oft energieintensiv und erfordern den Einsatz großer Mengen an aggressiven Chemikalien. Im eLiRec-Verfahren wird ein elektrochemischer Ansatz verfolgt, der es ermöglicht, diese Rohstoffe selektiv zu extrahieren. Zunächst werden Altbatterien unter Schutzgas in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und die daraus gewonnene „Schwarzmasse“ wird in Lösung gebracht. Durch elektrochemische Prozesse können in einer Durchflusszelle selektiv Wertstoffe, wie Lithium-Ionen, gezielt abgetrennt werden. So entsteht am Ende eine hochkonzentrierte Lösung, aus der Lithium für die Herstellung neuer Batterien genutzt werden kann. Das eLiRec-Verfahren bietet eine Alternative zu herkömmlichen Recyclingmethoden und kann auf andere Wertstoffe, wie beispielsweise seltene Erden, perspektivisch erweitert werden.

Projektlaufzeit: im Zeitraum vom 01.01.2022 – 31.05.2023 durchgeführt

Förderung: 328.971,14 Euro, davon 100 Prozent EFRE (REACT-EU)

Versuchsaufbau in einem Labor. Bild vergrößern

Testaufbau für das Batterie-Recycling im Leibniz-Institut für Neue Materialien

© INM / Volker Presser

Sachsen – Verbundprojekt für grüne Mobilität "made in Saxony"

Europa und Sachsen unterstützen die Kooperation "Future Mobility"

Der Dresdner Halbleiterhersteller Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG will mit drei mittelständischen Unternehmen und sieben Forschungseinrichtungen aus Sachsen Technologien für die Mobilität der Zukunft entwickeln. Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen fördern das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Grüne Mobilität ‚made in Saxony‘ – Innovative Lösungen für zukunftsweisende Automobil- und Industrieanwendungen (Future Mobility)" mit rund 17,7 Millionen Euro.

Die Kooperationspartner erarbeiten unter der Federführung von Infineon Dresden innovative Lösungen für Mikrocontroller und Leistungshalbleiter von ersten Produktideen bis zur Hochvolumenfertigung. Die Arbeiten im FuE-Verbund beinhalten unter anderem die Entwicklung effizienter Verfahren für das Design von Mikrocontrollern, neue Produkt- und Technologieentwicklungen für Leistungshalbleiter sowie Prozessinnovationen für eine moderne, effiziente Hochvolumenfertigung. Die Ergebnisse für grüne Mobilität "made in Saxony" sollen in künftige Automobil- und Industrieanwendungen einfließen.

"Die Arbeiten der Verbundpartner im gemeinsamen Forschungsvorhaben sind wichtige Bausteine für die nächsten Innovationen ‚made in Saxony‘", so Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. "Die Projektergebnisse werden die Basis für zukunftsweisende Produkte sein, die die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten."

Förderung: 17,7 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln

Eine Person mit Schutzkleidung arbeitet in einem Labor. Bild vergrößern

Das Labor des Halbleiterherstellers Infineon Technologies Dresden.

© Infineon

Sachsen-Anhalt – SacZyklotron an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (EFRE 2014-2020)

Ankauf des Zyklotrons (Kreisbeschleuniger) und Errichtung eines Gebäudes dafür auf dem Medizin-Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. In einem Zyklotron werden radioaktive Atomkerne hergestellt, die – eingebaut in Bio-Moleküle – als Marker fungieren, zum Beispiel im Gehirn von Versuchspersonen. Die Universität hat einen Forschungsschwerpunkt für bildgebende Verfahren und forscht u.a. zu Demenzerkrankungen. Ein Ziel ist es, sensitive und spezifische Imaging- oder kognitive Marker für die Früherkennung der Alzheimer-Demenz zu entwickeln.

Projektlaufzeit: 1. Mai 2016 - 28. Februar 2022

Förderung: 7.440.370,38 Euro EFRE-Mittel

Der SacZyklotron in einem komplett weißen Raum. Bild vergrößern

Die orangefarbene Zyklotron-Scheibe ist ein wichtiges Instrument für die Krebs- und Demenzforschung in Magdeburg.

© Stefan Deutsch

Schleswig-Holstein – ZEVS – Zentrum für vernetzte Sensorsysteme

Mit dem Bauvorhaben wurde die Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur für das Zentrum für vernetzte Sensorsysteme (ZEVS) am Campus der Technischen Fakultät der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel realisiert.

Entstanden sind Labore in den Bereichen Sensorsimulation, Aufbau- und Verbindungstechnik, Nachrichten- und Informationstechnik, Biotechnologie oder Umweltsensorik sowie ein in der zivilen Forschung einzigartiges Versuchsbecken über zwei Ebenen. Im ZEVS forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen gemeinsam am Zukunftsfeld der vernetzten Sensorik. Sie entwickeln Sensoren, die z.B. in der medizinischen Diagnostik, der autonomen Schifffahrt, der Ozeanforschung oder der intelligenten Energieversorgung genutzt werden können. Das ZEVS stellt einen Knotenpunkt für einen intensiven Austausch innerhalb aller Forschungs-, Entwicklungs- und Industrieprojekte in Schleswig-Holstein dar. Der regionalen Industrie können dadurch sowohl neueste Forschungserkenntnisse und marktfähige Produkte als auch Fachkräfte zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt sind über 23 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt worden. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.zevs- kiel.de

Förderung: 23 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln

Das neue Gebäude des Zentrums für vernetzte Sensorsysteme (ZEVS) in Kiel ist grau und modern gehalten. Bild vergrößern

Das neue Gebäude des Zentrums für vernetzte Sensorsysteme (ZEVS) in Kiel.

© Julia Siekmann

Thüringen – CEEC Jena II und des AWZ CEEC Jena

Auf dem Campus Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind das Center for Energy and Environmental Chemistry (CEEC Jena II) und das dazugehörige Anwendungszentrum (AWZ) entstanden. Der Bau beinhaltet Speziallabore für die Forschung zu neuen Batterien, gedruckten Solarzellen und einer Energiewandlungfassade.

Das architektonische Konzept wurde in enger Abstimmung mit Prof. Ulrich Schubert, dem Direktor des CEEC und Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie in Jena entwickelt.

Im Eingang befindet sich das Forum „Center of Gravity“. Als zentraler Punkt hebt es sich sowohl funktional als auch städtebaulich ab. So wird Orientierung ermöglicht und zugleich Raum für interdisziplinären Austausch geschaffen. Vorgesehen sind temporäre Arbeitsplätze sowie eine Teeküche für die Nutzer:innen beider Institute.

Diese kombiniert den theoretischen Aspekt des CEEC II mit dem praktischen Bezug des AWZ. Als Gegensatzpaar von Erfahrung und Entdeckungsdrang, Wissensdasein und Wachstum sind sie einander räumlich gegenübergestellt.

Beide Vorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 52,9 Millionen Euro wurden mit jeweils 13 Mio. Euro aus Landes- und Bundesmitteln und mit 19,2 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Unterstützung der Carl-Zeiss- und der Ernst-Abbe-Stiftung und Mitteln der Universität Jena aus Zuweisungen des Landes finanziert.

Förderung: 13 Millionen Euro Landes- und Bundesmittel sowie 19,2 Millionen Euro EFRE-Mittel

Sechs Personen gruppieren sich um ein Banner. Auf dem Banner steht Herzlichen Dank sowie diverse Logos von den beteiligten Institutionen. Bild vergrößern

Gruppenfoto von der Eröffnungsveranstaltung des CEEC Jena, unter anderem mit dem früheren Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (5.v. links), und Prof. Dr. Ulrich Schubert, Professor und Lehrstuhlinhaber für Organische und Makromolekulare Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1.v. links).

© Ronny Bischoff

AMIF – Du für Berlin

Das Projekt „Du für Berlin“, gefördert durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF), unterstützt seit 2023 gezielt Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung beim Einstieg ins Ehrenamt. Es hilft ihnen, aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen und gleichzeitig persönliche Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Das Projekt bietet eine individuelle Beratung, um passende Einsatzmöglichkeiten zu finden, und organisiert Workshops zu Themen wie Sprachförderung, Umgang mit Rassismus oder Stressbewältigung. Zusätzlich fördern Community-Events wie Spaziergänge oder „Clean-ups“ den Aufbau sozialer Netzwerke. Ziel ist es, Barrieren wie Sprachhindernisse oder die Anonymität der Großstadt zu überwinden, sodass Teilnehmer*innen ihre Fähigkeiten sinnvoll einsetzen und sie zu aktiven Gestalter*innen der Gesellschaft in Berlin werden.

Bislang konnten über 200 Menschen erfolgreich in ein Ehrenamt vermittelt werden, wodurch sie neue Perspektiven gewinnen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Berliner Gemeinschaft leisten.

Eine Gruppe junger Menschen sitzt unter einem Baum um einen Tisch herum. Bild vergrößern

Ein Workshop des Projekts Du für „Berlin“.

© GoVolunteer e.V.

EMFF/EMFAF – Umsetzung der gemeinsamen Fischereipolitik: Technologie, Schulung und Sensibilisierung zur GFP-Umsetzung

Ziel des beim Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte (IEM) angesiedelten Vorhaben war daher, das oftmals bei Marktteilnehmern und Verbrauchern vorherrschende Defizit an Information über die Notwendigkeit zur Bekämpfung unregulierter Fischerei und die dafür vorgesehenen Maßnahmen durch eine optimierte Strukturierung, Koordination und Vereinheitlichung des Kontrollsystems sowie durch mehr Öffentlichkeitsarbeit abzubauen oder zu beseitigen.

Neben der temporären Verstärkung des Personalstands unter anderem zur Koordinierung der Kontrollen bei besonders risikobehafteten Marktteilnehmern zielte das Vorhaben konkret auf eine Verbesserung der EDV-Erfassung der Marktbeteiligten und der EDV-technischen Auswertung der Kontrollen, den Aufbau und die Erweiterung einer eigenen oder bereits bestehenden Bilddatenbank mit fischartspezifischen Daten zu Fangbeschränkungen und Vermarktungsnormen, die Nutzung und Erweiterung einer DNA-Datenbank zur zweifelsfreien Identifikation der Fischarten, die Verbesserung der Schulung der Kontrolleure und ihrer technischen Ausstattung (on-demand Zugriff auf relevante Information bei den Vor-Ort-Kontrollen durch internetfähige Geräte) sowie die Verbesserung des Austauschs zwischen den Bundesländern und anderen EU-Mitgliedstaaten durch gemeinsame Tagungen der Überwachungskräfte.

Durch Broschüren und entsprechende Informationen im Internet sollten die Marktbeteiligten und die Öffentlichkeit für Verbraucherinformationen sensibilisiert und über behördlich vorgesehene Maßnahmen aufgeklärt werden (Projektseite im Internet siehe unten). Das Projekt hat Vorbildcharakter, weil es Innovationen umsetzte (neue Verfahrens- und Arbeitsweisen bei Strukturierung und Umsetzung von Kontrollen, neu entwickeltes Prüfprotokoll für Vor-Ort-Kontrollen, neue EDV-technische Lösungen bei der Kontrolldokumentation), zur Entwicklung gemeinsamer Kontrollstandards der Bundesländer (zum Beispiel einheitliche Vorgehensweise bei Rückverfolgbarkeitskontrollen) beitrug, den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren auf nationaler Ebene maßgebend verbesserte, durch die vermehrte Kontrolltätigkeit und eigene Datenerhebungen ein Mehr an Kenntnissen und Daten generierte sowie über verschiedene mediale Formate einen wesentlichen Beitrag zur Information von Marktteilnehmern und Öffentlichkeit leistete (Broschüre, neustrukturierte Webseite, Erklär-Film zur Fischkennzeichnung).

ESF – Erfolgreiche Ansprache marginalisierter Gruppen durch Social-Media-Streetwork

Das Projekt „Social-Media-Streetwork“ („SoMS“) wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus – Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ gefördert. Es zielt darauf ab, besonders benachteiligte neuzugewanderte Unionsbürger*innen, Angehörige marginalisierter Minderheiten (zum Beispiel Roma) sowie wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen über soziale Medien (Facebook, Instagram, TikTok) zu erreichen. Die bundesweite Beratung erfolgt in sieben Sprachen: Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch und Rumänisch. Ziel ist es, diese Menschen in digitalen Räumen niedrigschwellig zu informieren und sie auf lokale EhAP Plus-Projekte oder Hilfeangebote vor Ort zu verweisen.

Das Projekt fungiert als Brücke zu Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nur schwer von regionalen Angeboten erreicht werden können. Nach einem Jahr Förderung zog „SoMS“ im Frühjahr 2024 eine erste Bilanz: Die Streetworker*innen waren in 501 Social-Media-Spaces aktiv und erreichten potenziell neun Millionen Mitglieder. Schwerpunktthemen der Beratung waren „Wohnung“ und „Zugang zum Arbeitsmarkt und Ausbildung“. 98,8 Prozent der Bewertungen zur Beratungsqualität fielen positiv aus.

Im Fokus stehen Themen wie medizinische Versorgung, Wohnungssuche, arbeitsmarktbezogene Beratung, Sprachförderung und Migrationsberatung. Zugleich bekämpft das Projekt gezielt Fehlinformationen und erstellt mehrsprachige Informationsmaterialien. Die Beratungsqualität wird durch Jurist*innen und kollegiale Fallberatung gesichert. Zudem fördert „SoMS“ den Wissensaufbau und -austausch mit anderen EhAP Plus-Projekten und bietet Schulungen sowie Handreichungen an.

Das Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und dem BMAS gefördert (01.10.2022 – 30.09.2026) und in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. umgesetzt. Ein Film zum Projekt ist auf dem YouTube-Kanal des ESF verfügbar.

https://minor-kontor.de/social-media-streetwork/

Logo Social Media Streetwork

© Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung gemeinnützige GmbH

Pressemitteilungen und Reden

  • 28.03.2025 - Pressemitteilung - Strukturfonds

    Pressemitteilung: Weichen für zukünftige europäische Strukturpolitik in Brüssel gestellt

    Öffnet Einzelsicht
  • 30.11.2023 - Pressemitteilung - Europäische Wirtschaftspolitik

    Pressemitteilung: Staatssekretär Sven Giegold betont zentrale Rolle der EU- Kohäsionspolitik für die Bewältigung der Transformation und für Zusammenhalt in Europa

    Öffnet Einzelsicht
  • 12.09.2022 - Rede - Regionale Wirtschafts- und Strukturpolitik

    Rede von Staatssekretär Sven Giegold am 9.9.2022 anlässlich der Auftaktkonferenz für das EFRE/JTF-Programm Nordrhein-Westfalen 2021-2027

    Öffnet Einzelsicht
  • 02.08.2024 - Rede - Europäische Wirtschaftspolitik

    Staatssekretär Sven Giegold auf der 94. Europaministerkonferenz (EMK)

    Öffnet Einzelsicht
  • 02.08.2024 - Rede - Europäische Wirtschaftspolitik

    State Secretary Sven Giegold at the 9th cohesion forum „What‘s going on with economic and social convergence in the EU”

    Öffnet Einzelsicht

Weiterführende Informationen

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