Mit Bornholm Energy Island steht der erste hybride Interkonnektor zwischen Deutschland und Dänemark im Mittelpunkt der verstärkten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der beiden Länder. Ein Offshore-Windpark in der Ostsee mit einer Kapazität von 3 GW wird im Herzen einer neuen Stromverbindung zwischen den beiden Ländern errichtet. Deutschland und Dänemark intensivieren ihre Offshore-Energiepartnerschaft und konzentrieren sich dabei auf grenzüberschreitende Projekte, die die europäische Energiewende beschleunigen. Die aktuellen geopolitischen Herausforderungen, der globale Wettbewerb und der Klimawandel zeigen die Notwendigkeit eines nachhaltigeren, sicheren und unabhängigen Europas. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Versorgungssicherheit zu verbessern, die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Offshore-Windkraft und Wasserstoff zu erleichtern und Synergien bei der Energieerzeugung, dem Verbrauch und dem grenzüberschreitenden Stromhandel zu erschließen. Durch die Zusammenarbeit sowohl in der Nord- als auch in der Ostsee können Deutschland und Dänemark eine Vorreiterrolle bei der Verteidigung europäischer Interessen spielen, indem sie die Energieunabhängigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit durch bezahlbare Energie fördern.

Dänemark und Deutschland haben das gemeinsame Ziel, in die Energieerzeugung und die Infrastruktur in Europa zu investieren, um unsere Energiesysteme besser zu vernetzen, Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen und Europa von russischem Gas unabhängig zu machen.

Heute trafen sich die Energieminister beider Partner zum ersten bilateralen Treffen nach dem Amtsantritt der neuen deutschen Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche, um die Fortschritte bei der Offshore-Zusammenarbeit zu erörtern und sich zu einer verstärkten Partnerschaft in den Bereichen Elektrizität und Wasserstoff zu bekennen, wobei sie drei Bereiche der Zusammenarbeit hervorhoben.

Erstens ist der hybride Interkonnektor Bornholm Energy Island ein wichtiges Projekt zur Verwirklichung des Ziels eines besser vernetzten Energiesystems. Bornholm Energy Island ist ein visionäres Gemeinschaftsprojekt der Übertragungsnetzbetreiber Energinet (Dänemark) und 50Hertz (Deutschland), das das Potenzial hat, die weltweit erste mehrterminale HGÜ-Hybrid-Verbindungsleitung unter Einbeziehung einer Gesamtkapazität von 3 GW Offshore-Windenergie zu werden. Das Projekt wird von der EU im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) gefördert.

Zweitens begrüßen Dänemark und Deutschland die Einreichung des ersten grenzüberschreitenden Radialprojekts durch den deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz für den Zehnjahresplan zur Netzentwicklung (TYNDP) 2026. Die Einreichung dieses Projekts, bei dem dänische Offshore-Windkraftanlagen direkt an das deutsche Netz angeschlossen werden, wurde von beiden Regierungen politisch unterstützt und unterstreicht unser gemeinsames Interesse, das Potenzial für weitere innovative und kosteneffiziente Kooperationsprojekte zu ermitteln und zu untersuchen.

Drittens wird die grenzüberschreitende Wasserstoffpipeline, die 2030 in Betrieb genommen werden soll, zu einem Pionierprojekt auf dem Markt für grünen Wasserstoff und zu einer Schlüsselkomponente des europäischen Wasserstoffnetzes werden. Die dänische Produktion von grünem Wasserstoff wird deutschen Unternehmen eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung bieten und zu einem widerstandsfähigeren, unabhängigeren und zukunftssicheren europäischen Energiesystem beitragen.

Katherina Reiche, deutsche Bundesministerin für Wirtschaft und Energie: Wir stärken unsere Energie-Zusammenarbeit mit Dänemark. Die Kooperation beim Projekt Bornholm Energy Island steht dabei im Mittelpunkt und wir werden eng kooperieren, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Auf Regierungsebene werden wir zusammenarbeiten, um den erforderlichen Rechts- und Regulierungsrahmen zu schaffen, der Bornholm Energy Island und weitere künftige Offshore- und Wasserstoff- Kooperationsprojekte erleichtert.

Lars Aagaard, dänischer Minister für Klima, Energie und Versorgungswirtschaft: Ich freue mich auf unsere enge Zusammenarbeit mit Deutschland bei Bornholm Energy Island sowie auf weitere Projekte, die der europäischen Energieunabhängigkeit zugutekommen, wie grenzüberschreitende Radialprojekte und Wasserstoffprojekte in der Nord- und Ostsee. Die enge bilaterale Zusammenarbeit zwischen uns ist ein Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials der erneuerbaren Energien und zur Entwicklung der Zukunft von grenzüberschreitenden Offshore-Windprojekten und der deutschen Abnahme von grünem Wasserstoff aus Dänemark.

Die gestärkte Partnerschaft zwischen Deutschland und Dänemark ist ein wichtiges Beispiel für die regionale Zusammenarbeit und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum bevorstehenden Nordsee-Gipfel, den Deutschland am 26. Januar 2026 in Hamburg ausrichtet.