Schweißer symbolisiert die Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe

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Das Produzierende Gewerbe hat seine Ausbringung im August spürbar gedrosselt. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes1 nahm das Produktionsvolumen preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 4,3 Prozent ab. Im Juli hatte es noch um 1,3 Prozent zugenommen. Insbesondere die Industrieproduktion verzeichnete im Vormonatsvergleich einen deutlichen Einbruch um 5,6 Prozent. Der Ausstoß im Energiebereich verringerte sich nur um 0,5 Prozent, folgt damit allerdings seinem seit Juni anhaltend rückläufigen Trend. Im Gegensatz dazu konnte das Baugewerbe mit +0,6 Prozent seinen dritten Anstieg in Folge verzeichnen.

Die Mehrheit der Wirtschaftsbereiche weist im August eine rückläufige Entwicklung auf: Am deutlichsten war diese bei Kfz und Kfz-Teilen (-18,5 Prozent), aber auch andere gewichtige Branchen haben ihre Produktion zurückgefahren: So kam es im Maschinenbau nach der kräftigen Ausweitung im Juli zu einem deutlichen Rückprall (-6,2 Prozent). Produktionsdrosselungen wurden auch bei den Metallerzeugnissen (-1,1 Prozent), bei der Herstellung chemischer Erzeugnisse (-1,0 Prozent) sowie der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (-2,3 Prozent) vorgenommen. Produktionssteigerungen ergaben sich nur in wenigen Branchen wie der Metallerzeugung und -bearbeitung (+5,2 Prozent).

Im Dreimonatsvergleich fällt der Produktionsrückgang des Produzierenden Gewerbes weniger stark aus (-1,3 Prozent). Auch in der Industrie mildert sich das Minus deutlich ab (-1,7 Prozent). Für den Bausektor zeigt sich trotz des positiven Trends der vergangenen Monate ein leichter Rückgang aufgrund des starken Einbruchs im Mai (-0,7 Prozent). Der Energiebereich kann hingegen eine Zunahme verbuchen (+1,4 Prozent).

Eine wesentliche Ursache für den starken Rückgang der Kfz-Produktion dürfte die diesjährige Lage der Werksferien gewesen sein, die in diesem Jahr anders als sonst üblich überwiegend im August stattgefunden haben. Ohne die Kfz-Industrie halbiert sich der Rückgang der Produktion im Produzierenden Gewerbe im August in etwa. Für den weiteren Jahresverlauf zeichnen aktuelle Indikatoren ein uneinheitliches Bild und spiegeln damit die weiterhin hohen geo- und handelspolitischen Unsicherheiten wider. Die Auftragseingänge aus dem Inland nahmen im August zwar kräftig zu, die schwache Auslandsnachfrage dämpft die Geschäftsentwicklung bei den Unternehmen allerdings. Insgesamt deuten die Frühindikatoren am aktuellen Rand auf eine noch schwache Konjunkturentwicklung im dritten Quartal 2025 hin.

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1 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 8. Oktober 2025. Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).