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Die gesamtwirtschaftliche Dynamik im ersten Quartal fiel mit einem preis-, saison- und kalenderbereinigten Anstieg des BIP um 0,4 % ggü. dem Vorquartal etwas stärker aus als zunächst gemeldet. Neben einer fortgesetzten Erholung des privaten Konsums und einer Belebung der Investitionstätigkeit haben dabei auch Vorzieheffekte bei der Exportentwicklung im Zusammenhang mit den angekündigten US-Zöllen eine Rolle gespielt. Aktuelle Stimmungsindikatoren befinden sich noch auf einem niedrigen Niveau und zeigen ein uneinheitliches Bild; die Unsicherheit bezüglich der US-Handelspolitik bleibt sehr hoch. Daher ist trotz einer erwarteten stabilisierenden Entwicklung des privaten Konsums eine erneute, außenwirtschaftlich bedingte Abschwächung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf nicht auszuschließen.
Die Produktion im Produzierenden Gewerbe ging im April preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1,4 % zurück, nachdem sie im März spürbar zugelegt hatte. Dabei verzeichneten sowohl die Industrie- (-1,9 %) als auch die Energieproduktion (-1,6 %) Rückgänge; lediglich die Bauproduktion stieg mit einem Plus von 1,4 % deutlich. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe konnten im gleichen Zeitraum hingegen abermals zulegen und verzeichneten einen etwas schwächeren Zuwachs um 0,6 %. Die in einigen Wirtschaftszweigen stark schwankende Entwicklung dürfte auch Ausdruck der handelspolitischen Verwerfungen infolge der US-Zollpolitik sein.
Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) sind im April um 1,1 % ggü. dem Vormonat gesunken, nachdem sie für März kräftig auf +0,9 % ggü. dem Vormonat nach oben revidiert wurden. Gegenüber April 2024 meldete der Einzelhandel ein reales Umsatzplus von 2,3 %. Neuzulassungen von Pkw insgesamt sind im Mai nach einem kräftigen Plus im Vormonat um 5,6 % zurückgegangen; im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich nahmen sie um 2,4 % ab. Gegenüber Mai 2024 kam es zu einem Anstieg von 1,2 %. Die aktuellen Frühindikatoren für die Konsumentwicklung zeigen überwiegend eine Aufhellung der nach wie vor gedrückten Verbraucherstimmung.
Die Inflationsrate stagnierte im Mai bei +2,1 %. Vergleichsweise hoch blieb der Preisdruck seitens der Nahrungsmittel mit 2,8 %, während die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr spürbar um 4,6 % zurückgingen. Die Kernrate verringerte sich im Mai leicht auf 2,8 %. Im weiteren Verlauf dürfte sich die Inflation auf dem aktuellen Niveau stabilisieren. Den moderaten Auftriebstendenzen bei den Energie- und Rohstoffpreisen stehen weniger dynamische Tariflohnsteigerungen und eine gedämpfte gesamtwirtschaftliche Nachfrage entgegen.
Nach einer schwachen Frühjahrsbelebung zeichnet sich auch für das zweite Quartal noch keine Belebung am Arbeitsmarkt ab. Die Arbeitslosigkeit ist im Mai saisonbereinigt um 34 Tsd. Personen gestiegen und die Erwerbstätigkeit hat im April mit einem Plus von lediglich 3 Tsd. Personen nahezu stagniert. Die Frühindikatoren haben sich im Mai leicht verbessert, deuten jedoch auf eine weiterhin verhaltene Arbeitsmarktentwicklung hin.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist nach amtlichen Daten im März 2025 um 3,6 % gegenüber dem Vormonat gesunken, jedoch um 10,6 % gegenüber März 2024 angestiegen. Für das erste Quartal 2025 wurden damit insgesamt 13,1 % mehr Insolvenzen verzeichnet als im Vorjahrszeitraum. Der IWH-Insolvenzmonitor für Personen- und Kapitalgesellschaften weist im Mai 2025 einen Rückgang von 9,1 % ggü. dem Vormonat aus. Im Vergleich zum Mai 2024 ist ein Anstieg um 17,0 % zu verzeichnen.
Im ersten Quartal 2025 wuchs die deutsche Wirtschaft laut detaillierter Meldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Statistischen Bundesamtes etwas stärker als ursprünglich in der Schnellmeldung von Ende April gemeldet. Demnach legte das BIP preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal zu. Damit wurde der Rückgang im Vorquartal mehr als ausgeglichen. Wachstumsimpulse gingen zum einen vom Außenhandel aus, auch weil US-Unternehmen mit Blick auf die angekündigten Zollanhebungen Bestellungen vorzogen und damit auch deutsche Ausfuhren in die USA spürbar erhöhten. Zum anderen belebte sich zu Jahresbeginn auch die Investitionstätigkeit, wobei neben – zum Teil witterungsbedingt – steigenden öffentlichen und privaten Bauinvestitionen erneut eine kräftige Expansion der öffentlichen Ausrüstungsinvestitionen infolge der Beschaffung von Verteidigungsgütern beitrug. Eine spürbare Belebung zeigte sich auch beim privaten Konsum, der seine Erholung seit Jahresmitte 2024 verstärkt fortsetzte. Neben einem vom Statistischen Bundesamt gemeldeten, deutlichen Rückgang der Sparquote spiegelt sich darin ein fortgesetzter, wenn auch infolge des Wegfalls der Inflationsausgleichsprämien in der Dynamik etwas abgeschwächter Anstieg der Nominal- und Reallöhne im ersten Quartal. Wie schon in den Vorquartalen war der Nominallohnanstieg bei den unteren Einkommensbeziehern mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 7,2 % im Vorjahres-vergleich deutlich stärker als der Nominallohnanstieg in der Gesamtwirtschaft von 3,6 %.
Angesichts der nach wie vor hohen Verunsicherung über die weitere US-Zollpolitik zeigen aktuelle Stimmungsindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung weiter ein uneinheitliches Bild: Während der ifo Geschäftsklimaindex sich im Mai insbesondere auch im Verarbeitenden Gewerbe spürbar erholte und die ZEW-Konjunkturerwartungen deutlich gestiegen sind, fiel der S&P-Einkaufsmanagerindex PMI Composite für Deutschland unter der 50-Punkte-Schwelle und deutet auf eine Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung hin. Die Verbraucherstimmung – gemessen am GfK-Konsumklima und HDE-Konsumbarometer – zeigt für den Juni eine weitere Aufhellung, ausgehend von einem niedrigen Niveau und auch das ifo Geschäftsklima im Einzelhandel verbesserte sich im Mai spürbar. Dies, zusammen mit weiter steigenden Reallöhnen, spricht für eine anhaltende Erholung des privaten Verbrauchs im laufenden Quartal.
Die stärker außenwirtschaftlich orientierten Wirtschaftsbereiche bleiben allerdings unter dem Eindruck einer drohenden Zolleskalation, der sich auch im Zuge der auslaufenden Vorzieheffekte in einer zuletzt geringeren Auslandsnachfrage aus dem Nicht-Euroraum, einem Rückgang der Warenexporte und einer Abschwächung der Industrieproduktion im April sowie starken Schwankungen bei den ifo Exporterwartungen bemerkbar macht. Zwar könnte es kurzfristig nochmals zu Vorzieheffekten kommen, doch mittelfristig drohen Rückpralleffekte. Trotz einem hoffnungsvollen wirtschaftlichen Einstieg im ersten Quartal bleibt der konjunkturelle Ausblick angesichts der Unwägbarkeiten der handelspolitischen Ankündigungen und Entscheidungen der US-Administration verhalten und eine erneute Abschwächung der deutschen Wirtschaft – unter anhaltenden Schwankungen – ist im weiteren Jahresverlauf nicht auszuschließen.
Weltwirtschaft: Deutlicher Gegenwind von Zöllen und Unsicherheit
Die weltweite Industrieproduktion ist im März saisonbereinigt um 0,5 % gegenüber dem Vormonat weiter gestiegen und lag damit zum Ende des ersten Quartals mit +3,7 % deutlich über dem Vorjahreswert – wohl auch infolge von Vorzieheffekten im US-Geschäft. Einige Frühindikatoren für den weiteren Verlauf der globalen Industriekonjunktur haben sich seitdem aber wieder eingetrübt: Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die Weltwirtschaft hat sich in der Industrie im Mai weiter von der Wachstumsschwelle entfernt und signalisiert mit 49,6 Punkten, nach 49,8 Punkten im April, weiterhin eine rückläufige Entwicklung der weltweiten Industrieproduktion. Dagegen hat sich die Stimmung im Dienstleistungsbereich nach dem Rücksetzer im Vormonat zuletzt wieder aufgehellt und deutet mit einem Anstieg des Index von 50,9 auf 52,0 Punkte auf ein etwas höheres Expansionstempo als im Vormonat hin. Der Gesamtindex ist mit +0,4 Zählern damit ebenfalls wieder gestiegen und zeigt mit aktuell 51,2 Punkten ein moderates Wachstum der Weltwirtschaft an. Auch der finanzmarktbasierte Sentix-Index hat im Juni wieder ins Plus gedreht und signalisiert mit 3,6 Punkten nun wieder eine positive, wenn auch verhaltene globale Dynamik.
Der Welthandel mit Gütern ist im März saisonbereinigt mit +2,2 % gegenüber Februar kräftig gestiegen und lag damit um 6,5 % über dem Vorjahresmonat. Importseitig verzeichneten die Vereinigten Staaten einen deutlichen Anstieg der Handelsaktivität von 5,6 %. Aufbauend auf den vorangegangenen Zuwächsen der US-Importe seit Beginn dieses Jahres lag der Wert damit um knapp ein Drittel über dem Niveau von März 2024. Exportseitig trug auch China mit einem deutlichen Anstieg von 7,6 % zur Expansion des Welthandelsvolumens im März bei. Die Daten deuten also darauf hin, dass der Güterhandel seit Jahresbeginn durch vorgezogene Bestellungen und Lageraufbau seitens der US-Unternehmen gestützt wurde. Insgesamt lag er im ersten Quartal um spürbare 2,0 % gegenüber dem Vorquartal im Plus, nach 0,6 % im Schlussquartal 2024. Zu Beginn des zweiten Quartals blieben die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf den internationalen Containerumschlag insgesamt wohl noch begrenzt. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ist im April saisonbereinigt von 136,2 auf 137,3 Punkte gestiegen und hat damit seinen Rückgang im März nahezu wettgemacht. Sowohl in den europäischen als auch in den chinesischen Häfen nahm die Aktivität wieder zu. Auch in den amerikanischen Westküstenhäfen, die wichtig für die Abwicklung des Handels zwischen den USA und China sind, waren im April noch keine auffälligen Effekte auf die Importmengen sichtbar.
Aktuelle Prognosen internationaler Organisationen wie der OECD oder der Weltbank weisen aber darauf hin, dass sich die weltwirtschaftlichen Perspektiven nach den zollpolitisch bedingten Vorzieheffekten im ersten Quartal im weiteren Verlauf wieder merklich abschwächen dürften – unter der Annahme, dass die bis Ende Mai geltenden Zollsätze weiterhin bestehen bleiben. Angesichts der deutlich gestiegenen Handelsbarrieren, der nach wie vor massiven handelspolitischen Unsicherheit sowie einer erhöhten Finanzmarktvolatilität fallen die Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft mit Raten für die Jahre 2025 und 2026 von unter 3 % aktuell deutlich geringer aus als noch zu Jahresbeginn. Dabei gehen die Abwärtsrevisionen vor allem auf eine erwartete Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zurück, allen voran in den USA. Während die erhöhte Unsicherheit vor allem die Investitionstätigkeit der Unternehmen bremsen dürfte, gehen von den Zollanhebungen – nach den zunächst beobachteten Vorzieheffekten – im weiteren Verlauf direkte negative Effekte auf den globalen Handel aus. Dementsprechend rechnen sowohl die OECD als auch die Weltbank in ihren Juni-Prognosen mit einer deutlichen Verlangsamung des Welthandelsvolumens mit Zuwachsraten von nur noch rund zwei bis knapp drei Prozent in den Jahren 2025 und 2026.
Deutsche Exporte stagnieren zu Beginn des zweiten Quartals
Nach den vorangegangenen Zuwächsen haben sich die Exporte zu Beginn des zweiten Quartals seitwärts bewegt: Im April gingen die nominalen Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen saison- und kalenderbereinigt geringfügig um 0,1 % gegenüber dem Vormonat zurück, im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lagen sie aber mit +3,0 % weiterhin deutlich im Plus. Die Warenlieferungen in die Länder außerhalb der EU gaben im April gegenüber dem Vormonat um 4,8 % nach. Hierzu trugen – nach den vorangegangenen Vorzieheffekten infolge der zuvor angekündigten US-Zollanhebungen – u.a. deutlich geringere Ausfuhren in die USA bei, aber auch nach China wurde weniger geliefert als im Vormonat. Der Absatz deutscher Produkte in den EU-Ländern blieb dagegen weiterhin aufwärtsgerichtet. Gleichzeitig sind die nominalen Einfuhren von Waren und Dienstleistungen im April saison- und kalenderbereinigt mit 2,9 % kräftig gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Dreimonatsvergleich lagen sie mit +2,4 % ebenfalls im Plus. Dabei wurde im April insbesondere aus der EU, aber auch aus den übrigen Handelspartnerländern mehr importiert als im März. Der monatliche Überschuss im Handel mit Waren und Dienstleistungen ging damit nach der vorangegangenen merklichen Ausweitung saisonbereinigt wieder von 13,0 Mrd. EUR auf 8,7 Mrd. EUR zurück.
Die Einfuhrpreise sind im April vor allem dank günstigerer Energie- und Rohstoffpreise saisonbereinigt mit -1,9 % gegenüber dem Vormonat weiter zurückgegangen. Auch die Ausfuhrpreise gaben mit -0,6 % erneut nach, so dass sich die Terms of Trade gegenüber dem Vormonat mit +1,4 % weiter verbesserten.
Die Frühindikatoren bleiben angesichts der nicht vorhersehbaren US-Zollpolitik volatil. Die ifo Exporterwartungen haben sich im Mai nach ihrem vorherigen Einbruch wieder aufgehellt (von -9,4 auf -3,0 Punkte). Deutlich verbessert haben sich die Exporterwartungen im Maschinenbau sowie in der Automobil- und in der Elektroindustrie. Dagegen geht sowohl die metallverarbeitende als auch die chemische Industrie von rückläufigen Exporten in den kommenden drei Monaten aus.
Die Auftragseingänge aus dem Ausland sind nach dem vorangegangenen merklichen Plus im April saisonbereinigt mit -0,3 % gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen, wobei die Nachfrage aus dem Euroraum mit +0,5 % weiter zulegte, während aus den übrigen Ländern mit -0,9 % weniger Bestellungen eingingen, vor allem im Konsumgüterbereich. Die ausländische Nachfrage nach Investitionsgütern nahm im April aber mit +1,0 % weiter zu und lag im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich sogar um 6,2 % im Plus.
Nach den Vorzieheffekten im ersten Quartal mit Blick auf die angekündigten US-Zollanhebungen haben sich die deutschen Warenexporte zu Beginn des zweiten Quartals erwartungsgemäß wieder etwas schwächer entwickelt. Vor dem Hintergrund der nach wie vor sprunghaften US-Handelspolitik und der jüngsten Zollanhebungen bleiben die Unwägbarkeiten für die Exporteure hoch und die Frühindikatoren volatil. Eine weitere Abschwächung des deutschen Außenhandels ist in den kommenden Monaten – unter anhaltenden Schwankungen – nicht auszuschließen.
Industrieproduktion gibt zu Beginn des zweiten Quartals etwas nach
Nach einem spürbaren Anstieg im ersten Quartal ist das Produktionsvolumen im April wieder gesunken. Im April ging der Ausstoß im Produzierenden Gewerbe gegenüber dem Vormonat um 1,4 % zurück, nachdem er im März mit 2,3 % spürbar zugelegt hatte. Neben der Industrieproduktion (-1,9 %) hat dabei auch die Energieproduktion (-1,6 %) einen Rückgang verzeichnet. Lediglich im Baugewerbe stieg die Ausbringungsmenge mit einem Plus von 1,4 % deutlich.
Innerhalb der Industrie wies dabei die Mehrheit der Wirtschaftszweige einen Produktionsrückgang auf, nachdem die Erzeugung im vorherigen Monat zum Teil deutlich zugelegt hatte: Insbesondere die Ausbringung pharmazeutischer Produkte erlebte einen spürbaren Rückprall um 17,7 %, nach einem kräftigen Anstieg um +19,3 % im März. Aber auch die Metallerzeugung und -bearbeitung (-6,7 %), der Maschinenbau (-2,4 %) sowie die Produktion von Metallerzeugnissen (-2,3 %), Kfz und Kfz-Teilen (- 0,6 %) sind zu Beginn des zweiten Quartals deutlich gesunken. Zuwächse waren hingegen insbesondere bei der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln (+5,7 %) und der Reparatur und Installation von Maschinen (+1,7 %) zu beobachten.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich konnte die Ausbringung mit einem Plus von 0,5 % zuletzt weiterhin leicht gesteigert werden. Dabei verzeichnete jedoch lediglich die Industrie (+1,1 %) spürbare Zuwächse, wohingegen die Bauproduktion (-0,6 %) und die Energieerzeugung (-2,7 %) sich rückläufig entwickelten.
Im Unterschied zur Industrieproduktion haben sich die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im April nach einem deutlichen Zuwachs im Vormonat abermals etwas ausgeweitet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,6 % gestiegen. Während die inländischen Aufträge mit 2,2 % spürbar expandierten, ging die Nachfrage aus dem Ausland mit einem Minus von 0,3 % leicht zurück. Dabei stieg das Ordervolumen aus dem Euroraum zwar um 0,5 % an, die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum nahmen jedoch um 0,9 % ab. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen erhöhten sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat insgesamt um 0,3 %.
Die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes verlief im April sehr unterschiedlich. Während die Nachfrage in den Bereichen EDV und Optik (+21,5 %), im sonstigen Fahrzeugbau (+7,1 %), in der Herstellung von Metallerzeugnissen (+4,4 %) sowie im Kfz-Bereich (+2,0 %) spürbar zulegte, gingen die Ordereingänge bei pharmazeutischen (-14,1 %), und chemischen (-1,8 %) Erzeugnissen, elektrischen Ausrüstungen (-9,2 %) und im gewichtigen Maschinenbau (-4,2 %) zurück .
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich nahmen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber der Vorperiode insgesamt um 0,5 % zu. Die Nachfrage aus dem Inland sank dabei um 3,6 %, während die Bestellungen aus dem Ausland mit 3,4 % spürbare Zuwächse verbuchen konnten.
Die zuletzt stark schwankenden Auftragseingänge Industrieproduktion dürften auch Ausdruck der handelspolitischen Verwerfungen infolge der US-Zollpolitik sein. Die Volatilität der Exporterwartungen sowie die insgesamt weiterhin gedämpften Stimmungsindikatoren deuten darauf hin, dass die Industriekonjunktur auch künftig von zollpolitischen Turbulenzen gekennzeichnet sein wird. Angesichts der jüngsten Zollerhöhungen für Stahl und Aluminium und dem bevorstehenden Ende der Aussetzungsfrist für reziproke Zölle bleibt die handelspolitische Unsicherheit trotz der laufenden Zollverhandlungen zwischen den USA und der EU hoch. Die Aussichten für eine Erholung der Industrieproduktion haben sich dementsprechend zuletzt wieder eingetrübt.
Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) sind im April um 1,1 % ggü. dem Vormonat gesunken, nachdem sie für März kräftig auf +0,9 % ggü. Vormonat nach oben revidiert wurden. Gegenüber dem Vorjahresmonat meldete der Einzelhandel im April ein reales Umsatzplus von 2,3 %. Der Handel mit Lebensmitteln trat im April auf der Stelle (-0,1 %). Der Umsatz im Internet- und Versandhandel blieb gegenüber dem Vormonat ebenfalls nahezu unverändert, stieg aber gegenüber dem Vorjahr um deutliche 14,0 %.
Neuzulassungen von Pkw insgesamt sind im Mai im Vormonatsvergleich und nach einem starken Plus im April um 5,6 % gesunken; im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich nahmen sie um 2,4 % ab. Gegenüber Mai 2024 kam es zu einem Anstieg von 1,2 %. Bei den PKW-Neuzulassungen durch Privatpersonen ergab sich im Mai im Vormonatsvergleich ein Minus von 4,6 %; in der Drei-Monats-Betrachtung sanken sie um 4,9 %. Pkw-Neuzulassungen von Unternehmen und Selbstständigen reduzierten sich im Mai um 6,1 %. Das Gastgewerbe verzeichnete im März ggü. dem Vormonat einen nominalen Umsatzrückgang von 1,3 %; auch preisbereinigt belief sich das Minus auf 1,3 %. Gegenüber März 2024 setzte das Gastgewerbe real 3,5 % und nominal 0,3 % weniger um.
Die Stimmung in den konsumrelevanten Bereichen hat sich zuletzt etwas aufgehellt. Das ifo Geschäftsklima im Einzelhandel (inkl. Kfz) ist im Mai um 7,2 Zähler auf 18,6 Punkte geklettert. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich ebenfalls um 5,1 Zähler auf 11,8 Punkte. Die Erwartungen nahmen mit +9,1 Zählern am stärksten zu, bewegen sich aber weiterhin im deutlich negativen Bereich. Lt. Prognose der GfK wird das Konsumklima im Juni um 0,9 Zähler auf 19,9 Pt. steigen. Für Mai gibt das Marktforschungsinstitut eine leichte Zunahme von 3,5 Zähler auf -20,8 Pt. an. Positiv entwickelten sich laut GfK insbesondere die Einkommens- und die Konjunkturerwartungen. Die Entwicklung von Anschaffungs- und Sparneigung trübte das Gesamtbild hingegen. Das HDE-Konsumbarometer legte im Juni spürbar zu.
Die aktuellen Frühindikatoren zeigen überwiegend eine leichte Aufhellung der nach wie vor gedrückten Verbraucherstimmung. Trotz der anhaltend schwachen Lage auf dem Arbeitsmarkt und den weiterhin unklaren Entwicklungen in der US-Außenhandelspolitik dürften vom privaten Konsum weiterhin tendenziell stabilisierende Impulse auf die deutsche Wirtschaft ausgehen.
Inflationsrate stagniert im Mai bei 2,1%
Die Inflationsrate – als Anstieg des Preisniveaus binnen Jahresfrist – blieb im Mai mit +2,1 % im Vergleich zum Vormonat unverändert. Gegenüber April erhöhte sich das Verbraucherpreisniveau um 0,1 %. Erneut ging eine spürbare Entlastung von den Energiepreisen aus, die sowohl im Vormonatsvergleich mit -0,4 % als auch im Vorjahresvergleich mit -4,6 % deutlich nachließen (April: -5,4 %). Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln zeigte mit +2,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat dagegen keine Entspannung. Die Kernrate – also die Veränderung des Verbraucherpreisniveaus ohne Energie und Nahrungsmittel – lag mit +2,8 % im Mai leicht niedriger als im April (+2,9 %). Hierzu hat mit +3,4 % maßgeblich ein etwas nachlassender Preisdruck im Bereich der Dienstleistungen beigetragen (April: +3,9 %). Die Preise für Waren nahmen hingegen stärker zu als zuvor (Mai: +0,9 %; April: +0,5 %).
Der Preisdruck auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen ebbte zuletzt weiter ab: Die Erzeugerpreise gaben im April gegenüber dem Vormonat um 0,6 % nach, im Vergleich zum dem Vorjahresmonat sanken sie um 0,9 %. Auch die Einfuhrpreise gingen im April im Vormonatsvergleich erneut recht deutlich um 1,7 % zurück und lagen damit um 0,4 % unterhalb ihres Vorjahreswerts. Die Verkaufspreise im Großhandel nahmen im Mai gegenüber April um 0,3 % ab. Gemessen am Vorjahresmonat lagen sie – v.a. wegen höherer Preise für Nahrungsmittel - um 0,4 % höher.
An den Spotmärkten bewegt sich der Preis für Erdgas (TTF Base Load) mit knapp 36 €/MWh aktuell in etwa auf dem Niveau des vorigen Jahres. Gegenüber dem Vormonat veränderten sich die Gaspreise ebenfalls kaum (+0,5 %). Die Markterwartungen deuten für die kommenden Quartale auf eine Steigerung der Erdgaspreise hin. Der Preis für Rohöl (Brent) lag mit zuletzt rd. 62 €/bl gut 19 % unter dem Vorjahreswert, aber etwa 3 % über dem Niveau des Vormonats.
Im weiteren Verlauf dürfte sich die Inflation auf dem aktuellen Niveau stabilisieren. Den moderaten Auftriebstendenzen bei den Energie- und Rohstoffpreisen stehen weniger dynamische Tariflohnsteigerungen und eine gedämpfte gesamtwirtschaftliche Nachfrage entgegen.
Stagnation am Arbeitsmarkt setzt sich fort
Nach einer schwachen Frühjahrsbelebung zeichnet sich auch für das zweite Quartal keine Belebung am Arbeitsmarkt ab. So hat die Erwerbstätigkeit im April mit +3 Tsd. Personen im Vergleich zum Vormonat zwar geringfügig zugelegt, im Vorjahresvergleich ist sie jedoch erneut zurückgegangen. Auch die SV-pflichtige Beschäftigung stagnierte im März mit +1 Tsd. Personen. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit im Mai mit einem Plus von 34 Tsd. Personen deutlich stärker als saisonüblich gestiegen, die Unterbeschäftigung (Arbeitslose und Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen) ging dagegen um 2 Tsd. Personen zurück. Der Anstieg der gemeldeten Arbeitslosenzahl dürfte neben ferienbedingten Sondereffekten bei der Verarbeitung von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen vor allem auch auf einen Rückgang von Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen sein. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit lag im März mit 248 Tsd. Personen in etwa auf dem Niveau der Vormonate und die Zahl der Anzeigen von Kurzarbeit hat sich im laufenden Monat weiter stabil entwickelt.
Die Frühindikatoren haben sich im Mai leicht verbessert, deuten jedoch auf eine weiterhin schwache Arbeitsmarktentwicklung hin. So ist gemäß IAB-Arbeitsmarktbarometer mit einer weiter zunehmenden Arbeitslosigkeit zu rechnen. Das ifo Beschäftigungsbarometer hat sich zuletzt zwar etwas aufgehellt, deutet jedoch noch nicht auf eine Trendwende in der Beschäftigung hin. Lediglich im Dienstleistungssektor zeichnet sich erstmals seit Jahresbeginn wie-der ein Beschäftigungsaufbau ab, der insbesondere vom Optimismus der Leiharbeitsbranche geprägt ist. Ob sich die Beschäftigungsaussichten zur Jahresmitte auch in anderen Branchen spürbar verbessern, hängt insbesondere von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab.
Unternehmensinsolvenzen weiterhin auf hohem Niveau
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im März 2025 nach endgültigen Ergebnissen um 3,6 % gegenüber dem Vormonat auf 1.993 beantragte Verfahren gesunken. Gegenüber März 2025 ist dies jedoch ein Anstieg um 10,6 %. Für das erste Quartal 2025 insgesamt wurden 13,1 % mehr Insolvenzen verzeichnet als im Vorjahrszeitraum. Auch die Zahl der betroffenen Beschäftigten sowie die Höhe der voraussichtlichen Forderungen haben auf Vormonatsbasis abgenommen, liegen im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch ebenfalls höher. Als Ursachen für die weiterhin dynamische Entwicklung des Insolvenzgeschehens sind mehrere Faktoren zu nennen, darunter die weiterhin gedämpfte gesamtwirtschaftliche Entwicklung, strukturelle Herausforderungen, gestiegene Kosten und geopolitische Unsicherheiten.
Der im Vergleich mit der amtlichen Statistik methodisch enger gefasste und zeitlich aktuellere IWH-Insolvenztrend für Personen- und Kapitalgesellschaften weist im Mai mit 1.478 Insolvenzen einen Rückgang um 9,1 % gegenüber dem Vormonat aus. Dem gegenüber steht ein Anstieg um 17,0 % im Vergleich zum Mai 2024 und um 52,5 % gegenüber einem durchschnittlichen Mai der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie. Das IWH rechnet für den Juni mit leicht sinkenden Insolvenzzahlen, für das laufende Jahr aber auf absehbare Zeit mit mehr Insolvenzen als im vorigen Jahr.
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[1] In diesem Bericht werden Daten genutzt, die bis zum 13. Juni 2025 vorlagen. Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preis-, kalender- und saisonbereinigter Daten.
Weiterführende Informationen
13.06.2025 - Download - Wirtschaftliche Entwicklung
Publikation:Ausgewählte Daten zur wirtschaftlichen Lage