Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbstständigen

Die Soloselbstständigkeit in der Kultur- und Kreativwirtschaft gleicht einem Drahtseilakt. Einerseits verspricht sie künstlerische Freiheit und Flexibilität, andererseits bringt sie wirtschaftliche Unsicherheit mit sich. Laut der aktuellen „Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbstständigen und hybrid Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW), dem öffentlichen Kulturbetrieb und Kulturberufen in Deutschland“ verdienten rund 41 Prozent der Befragten 2023 weniger als 12.500 Euro pro Jahr. Damit lagen sie unterhalb der Grenze für den Grundrentenzuschlag. Besonders die Corona-Pandemie stellte die Branche auf eine harte Probe. Knapp die Hälfte der befragten Soloselbstständigen stellt eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage seit der Pandemie fest. Besonders betroffen: Veranstaltungsbranche mit 63 Prozent sowie Designwirtschaft und Musikwirtschaft mit jeweils 50 Prozent Verschlechterung.

Zwischen Kreativität und Existenzangst

Zur Bewältigung der Krise haben 60 Prozent der Soloselbstständigen staatliche Hilfen in Anspruch genommen, darunter Programme wie NEUSTART KULTUR und der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen. Dennoch gaben viele an, dass die Hilfen nicht ausreichten oder nur mit erheblichem bürokratischem Aufwand zugänglich waren. Die Studie zeigt, dass strukturelle Anpassungen notwendig sind, um den freischaffenden Kreativen langfristig wirtschaftliche Sicherheit zu bieten und ihre Bedeutung für die Kultur- und Kreativbranche zu stärken: Leichtere Zugänge zur sozialen Absicherung und gezielte Förderprogramme, die die spezifischen Herausforderungen der Branche berücksichtigen. Lesen Sie mehr dazu in der Studie.