Nutzung erneuerbarer Energien im Bereich Wärme und Verkehr
Der Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuerbaren Energien lag im Jahr 2024 mit etwa 197 TWh leicht über dem Niveau des Vorjahres (194 TWh). Ein leichter Rückgang der Biomassenutzung für Heizzwecke wurde dabei durch ein großes Wachstum bei der Nutzung von Wärmepumpen (plus 15 Prozent) aufgefangen. Dem Anstieg der erneuerbaren Wärme steht dabei ein wieder gestiegener Einsatz von fossiler Wärme im Industriebereich gegenüber. In Summe blieb der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte mit 18,1 Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (18,0 Prozent in 2023).
Der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor sank im Jahr 2024 auf 7,2 Prozent und lag damit unter dem Wert des Vorjahres von 7,6 Prozent. Grund hierfür waren geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen zum Einsatz von Biodiesel.
Während die Nutzung von Biokraftstoffen im Jahr 2024 rückläufig war, stieg die Nutzung von erneuerbarem Strom im Verkehr nochmals deutlich.
Durch Erneuerbare Energien vermiedene Treibhausgasemissionen
Durch die Nutzung erneuerbarer Energien konnten nach Berechnungen des Umweltbundesamts im Jahr 2024 rund 256 Millionen Tonnen (Mio. t) Treibhausgas-Emissionen vermieden werden. Davon entfielen 205 Mio. t CO₂-Äquivalente auf den Strombereich, 41 Mio. t CO₂-Äquivalente auf den Wärme- und 10 Mio. t CO₂-Äquivalente auf den Verkehrsbereich.
Somit trägt der Ausbau erneuerbarer Energien wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland bei. Insgesamt werden in allen Verbrauchssektoren fossile Energieträger zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt und damit dauerhaft Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen vermieden. Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass eine differenzierte Betrachtung verschiedener Technologien und Sektoren sinnvoll und notwendig ist, da sich die spezifischen Vermeidungsfaktoren für die untersuchten Treibhausgase und Luftschadstoffe teilweise erheblich unterscheiden.
Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer Netto-Betrachtung. Dabei werden die durch die Endenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen werden dabei weitestgehend mit einbezogen.
Weitere Informationen zur Methodik und zu den verwendeten Berechnungsgrundlagen finden Sie auf der verlinkten Internetseite des Umweltbundesamts.
Informationsangebote
Einen Überblick über die nationale und internationale Entwicklung der erneuerbaren Energien in seiner Breite bietet die jährlich erscheinende BMWK-Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen (PDF, 13 MB)“.
Detaillierte Informationen der beim Umweltbundesamt angesiedelten Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) zur Entwicklung der erneuerbaren Energien sind mit dem „Monatsbericht zur Entwicklung der erneuerbaren Stromerzeugung und Leistung in Deutschland“ mit aktuellen Zahlen für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr auf den Internetseiten des Umweltbundesamts abrufbar.
Wirtschaftliche Effekte, Arbeitsplätze
Auch im Jahr 2023 waren die erneuerbaren Energien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Die bereits im Jahr 2022 einsetzende deutliche Belebung der Investitionstätigkeit hat sich weiter bestätigt. Im Jahr 2024 wurde mit Investitionen im Wert von 32,0 Mrd. Euro der Höchstwert aus dem Vorjahr (38,1 Mrd. Euro) zwar verfehlt, alle weiteren Vorjahre wurden aber teilweise deutlich übertroffen.
Der Ausbau erneuerbarer Energien und der Betrieb von Anlagen im Strom-, Wärme und Verkehrssektor bieten vielen Menschen Arbeit. Handwerk, Bauwirtschaft und Industrie sind dabei die wichtigsten Sektoren. Für 2023 hat eine aktuelle Studie ergeben, dass mehr als 406.000 Menschen dort arbeiten. Der Zuwachs beträgt gegenüber 2022 fast 7 % und führt zum höchsten Beschäftigungsstand seit 2011. Das zeigt: Die Energiewende sichert und schafft Arbeitsplätze in Deutschland.
Die aktuelle Zeitreihe der Beschäftigtenzahlen seit dem Jahr 2000 für das Bundesgebiet und nach Energieträgern finden Sie in dieser barrierefreien Datei (PDF, 79 KB).
Wie sich diese Beschäftigung durch erneuerbare Energien auf die Bundesländer verteilt, hat eine Untersuchung im Auftrag des BMWK aus dem Jahr 2023 ermittelt. Die Studie finden Sie hier.
Wirschaftliche Impulse durch Erneuerbare Energien
Entwicklung der erneuerbaren Energien ab 1990
Die erneuerbaren Energien in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Säule unserer Energieversorgung entwickelt. Diese Entwicklung wird in den Zeitreihen ab dem Jahr 1990 dargestellt.